|
Ein kleiner Gedanke voraus:
Ich war abends ein couchpotatoe...
...und liebte es, vor dem Fernseher zu entspannen. Nur die ewigen Werbeeinblendungen begannen mich enorm zu stören und ich rechnete mal hoch, wie viel schöne Lebenszeit mir gezwungenermaßen Werbung klaute, wenn ich den Sendungen weiter folgen wollte. Unheimlich. Hinzu kam, dass mir viele der angebotenen Sendungen nicht gefielen (zu blutig und brutal, und ich wollte mir nicht 5x oder mehr die Woche ein neues Verbrechen in mein Wohnzimmer einladen; schlimmer noch, in mein Gehirn einladen).
Talkshows erschienen mir unfrei, irgendwie geplant, ein Kontrahent sitzt einer Reihe von homogenen Experten gegenüber und wird verbal attackiert. Tabus bleiben unausgesprochen, Alternativen werden nur zu dem Zweck vorgeführt, um im Laufe der Sendung ihre vermeintliche Absurdität herauszustellen.
Einige wenige Sendungen sind davon unberührt, aber es sind mir einfach zu wenige und werden meist zu unmöglichen Zeiten (frühmorgens oder sehr spät abends) ausgestrahlt.
Also suchte ich nach anderen Informationsquellen...
... und etwas alternative Unterhaltung und wurde im Internet fündig. Mit kleinen, kostenlosen Zusatzprogrammen (z.B. hier) lassen sich sogar die auch dort störenden, flackernden und manchmal sogar den Bildschirm verdeckenden Werbe-Einblendungen ausschalten. Prima Sache! Gut - der Sound aus dem PC war noch gewöhnungsbedürftig, doch ein Besuch im Mediahandel und 20 Euro Investition langten aus, um ein paar vernünftige Boxen in die Kopfhörerbuchse des PC zu stöpseln - der Klang ist einladend und angenehm geworden.
Jetzt kann ich mich im Internet über jedes Thema informieren,
bilden und weiterbilden, welches mir wirklich gut tut und mir meine schöne Lebenszeit nicht mit Werbezeiten verkürzt. Dabei kann ich die Zeit selbst bestimmen, die Pause-Taste drücken wann ich will und zurückspulen, wenn ich etwas nicht verstanden habe.
Dazu sehr passend, sehen Sie doch hier den Daniele Ganser über die Medien und den intelligenten Umgang mit neuen Medien (ca ab Minute 15).
....sehen Sie?! Dies war vielleicht gerade Ihr erster Einstieg in die Nutzung alternative Medien zum Zweck der Wissensbildung.
Woran erkenne ich gute Informationen oder:
Die Spreu vom Weizen trennen!
Achten Sie auf Ihre spontane Reaktion gleich zu Beginn eines Videos, eines Interviews, einer Dokumentation. Zugegeben, viele Sendungen beginnen etwas vulominös-dominant. Geben Sie Ihrer Auswahl bitte fünf bis zehn Minuten Zeit (die Zeitspanne nur eines TV-Werbeblocks) und urteilen Sie dann, ob Sie weiterschauen möchten oder nicht.
Lesen Sie - besonders bei den youtube Videos einige der unter dem Filmfenster aufgelisteten Kommentare. Ja, auch darunter befinden sich einige Zeitgenossen, die sich unbeobachtet fühlen und drauf los poltern. Meist gibt es jedoch auch ausführlichere Kommentare. Lesen Sie diese, manche lassen sich durch einen Klick auf weiterlesen ausklappen. Sind intelligente Kommentare dabei, stimmen Sie der Meinung zu oder werden Sie neugierig? Auch anhand dieser Kriterien werden Sie gute Video-Beiträge von Schlechten unterscheiden lernen.
Tipp: Ich suche gezielt nach langen Videos! Das sind Vorlesungen, Dokumentationen, Interviews usw. von ca. 45 min bis über zwei Stunden. So lange?!! Gegenfrage: Wie lange sehen Sie TV, ohne sich zu beschweren? Ertragen rundum verblödende Werbung und lassen sich deren Produkte ins Hirn hämmern? Tun Sie nicht, sind ja nicht blöd! - empören Sie sich jetzt innerlich? Ich war ehrlich zu mir selber und habe mich beobachtet und, so aufgeklärt ich auch bin, Werbung erreicht JEDEN. Und das ist doch nicht gut, oder?
Bitte nicht die kurzen youtube-Filmchen schauen, weil oft nur einige Sätze zu einem bestimmten Thema, völlig aus dem Kontext gerissen, gezeigt werden, und davon lernen Sie nichts, werden im schlimmsten Fall nur manipuliert.
Recherche:
Der Sinn dieser Website ist es, Ihnen Anregungen zu geben, anhand derer Sie dann auf eigene Stöbertour gehen können. Wie Sie youtube noch besser nutzen können, lesen Sie hier...
noch ein Wort zu Wikipedia, dem online-Alleswisser
Ich mag Wikipedia wirklich. Und doch ist mir aufgefallen, dass besonders bei brisanten Themen (wie viele von den in der Denkscheune verlinkten Seiten), gern mit dem Begriff “Verschwörungstheorien” dem Absurden und Lächerlichen nahegestellt werden.
- Eine Fallstudie von Kenfm findet sich hier: Die dunkle Seite der Wikipedia über negativ eingefärbte Einträge zu Personen, die brisante Themen kritisch hinterfragen.
- Ein spannendes Gespräch mit Markus Fiedler (einem der Autoren des Films Die dunkle Seite der Wikipedia) über den Film mit Ken Jebsen
Würde ich vollkommen unvorbereitet und nicht mit einigem Vorwissen diese Einträge bei Wikipedia gelesen haben, wäre ich von der Unredlichkeit der Person Daniele Ganser total überzeugt worden! Also:
Wage es, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen.
|
